Ausländerbeiratswahlen – „Der Mix stimmt nicht“

Der türkische Unternehmer Kerim Parlatan beschreibt in HNA mit Objektivität den Ausländerbeirat (AB) als reine Interessenvertretung von Vereinen, wobei auch „der Mix nicht stimmt“. Faktisch hat der AB keine Verwurzelung in der ausländischen Bevölkerung, deren Integration und Anliegen ihm gleichgültig ist. Er ist eine Interessenvertretung von Vereinen weniger Nationen, und die erdrückende Mehrheit besteht aus Mitgliedern von Moscheen.
Mit der Abschaffung des Minderheitenschutzes für kleine Nationen seit 1992 wurde der AB zu einem Moscheenbeirat. Faktisch kann man die kleine Gruppe von Mitgliedern, die nicht Türken oder Nicht-Muslime sind, als Zierde betrachten.
Der AB sollte zur Brücke werden, anstatt nur als Abschirmung von traditionalistischen Vereinen zu fungieren. Die Abschirmung der Traditionen in nach außen geschlossenen Familien und Vereinen dient nur denen, die das Geschäft mit den Ausländern machen. Personen, die sich im Beirat praktisch für Integration einsetzen, wie Dogan Aydin, sind wie Rufer in der Wüste.
Mit der Zweideutigkeit lässt sich gut leben. Wo liegt der Beitrag von AB und Lehrern des muttersprachlichen Unterrichts für die echte Integration der Kinder? Kinder und Jugendliche, die die Ketten der Familien und der Umwelt sprengen wollen, bekommen keine Hilfe. Und die deutsche Öffentlichkeit lässt sich gerne täuschen von dem Pingpongspiel zwischen Vereinen und Institutionen, die nur den status quo erhalten wollen und denen die Zukunft der jüngeren Generation in ihren Bahnen sehen.

António da Cunha Duarte Justo
Ehemaliger Sprecher des AB

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