“Jedes zweite Schulkind geht zur Therapie”
Der Besuch einer Therapie von jedem zweiten Schulkind in Hessen und die Tatsache des übertriebenen Bildschirmkonsums ist alarmierend. Ein Ich kann sich nur in der Beziehung zu einem Du gesund entwickeln. Unsere Gesellschaft hat auf ökonomischer, politischer und kultureller Ebene keinen Platz für Kinder und Familie vorgesehen. Sie folgt immer mehr dem Modell von Sparta. Sie fordert und fördert übertrieben den Kopf auf Kosten der emotionellen und spielerischen Bereiche, fast ausschließlich in Richtung Leistung und Produktion. Die Eltern, die selber im Arbeitsleben unter Stress leiden, geben diesen weiter. Das Kind kompensiert seine Verlassenheit durch das Fernsehen und hat nicht einmal ein Tier, durch das es einen Ausgleich im emotionalen Bereich finden könnte. Der Naturwissenschaftler Ernst Peter Fischer sagt: „Leistung hat auf keinen Fall etwas in der Schule zu suchen. Es ist für Schüler nicht wichtig, etwas zu leisten. Es ist nur wichtig, dass die verstehen, wofür es sich lohnt, etwas zu leisten.“ Eine kranke Gesellschaft, die keine sinnstiftenden Ziele hat, macht die Kinder krank.
Die Schulen müssen auf diese neue Situation Antwort geben. Ein Schritt in der richtigen Richtung wäre die Einführung von zwei Pflichtstunden Theaterunterricht im Stundenplan aller Schulen.
Die Entwicklung nicht nur rationaler, sondern auch emotionaler Intelligenz als Ausgleich verlangt mehr Unterricht im musischen Bereich: Malerei, Gesang, Musik, Tanz und Theater.
Wer das nicht erkennt, muss später das Unterlassene teuer bezahlen in Therapien und in der Abwehr von Kriminalität!
António da Cunha Duarte Justo