António Justo
Das Schenken ist eine uralte Tradition, geprägt von unterschiedlichen Zeiten und von verschiedenen Kulturen. Auch in Indien hat das Schenken eine große Tradition; Kindern werden beschenkt, im Tempel werden Gaben gegeben, und bei den verschiedensten Angelegenheiten bringt man Geschenke mit. Das Schenken und Geben ist auch Teil der christlichen wie auch von der indischen Spiritualität.
Eine Wurzel des weihnachtlichen Schenkens liegt darin, dass Gott die Menschheit so sehr liebt, dass er seinen Sohn schenkt. So es heißt in dem Bibelvers: „Also hat Gott die Welt geliebt.“ Schenken zu Weihnachten vergegenwärtigt das eigentliche Weihnachtsgeschenk: Gott schenkt sich aus Liebe und Gnade ohne Gegenleistung zu erwarten.
Die Symbolik des Schenkens erinnert auch an den Ursprung der Weihnachtsgeschichte bei der die drei Heiligen Könige zur Geburt Jesu‘ Kamen, um ihn zu Ehren; dabei schenkten sie ihm Myrrhe, Gold und Weihrauch, als Ausdruck der Liebe, der Anerkennung und der Freundschaft.
Auch die Römer feierten am Ende des Jahres die sogenannten Saturnalien (Zu Ehre des Gottes Saturn) bei denen die Reichen den Armen Geschenke gaben. Genauso feierte man am 25. Dezember den Geburtstag von Gott Mithra (Dies solis invicti), ein Feiertag, der als Feiertag von Kaiser Aurelian (274) eingeführt würde. Es spricht vieles dafür, dass die Kirchenväter die Feier der Geburt Jesu an diesen Feiern angelegt haben.
Mit der Geburt Jesu hat das Schenken einen neuen Sinn erhalten. Es ist die Erlösung, die sich darin zeigt, dass Gott einer von uns und einer für uns wird. Weihnachtsgeschenke versinnbildlichen dieses Gottesgeschenk. Nach christlichem Glauben nehmen die Menschen schon auf Erden am Reich Gottes teil. Weihnachten ist der Beginn der Zeit der Versöhnung Gottes mit der Welt.
Der Philosoph Josef Pieper hat einmal ausgedrückt: „Liebe ist das Ur-Geschenk. Alles, was uns sonst noch unverdient gegeben werden mag, wird erst durch sie zum Geschenk (1)“.
Geben und Nehmen pflegt die Beziehung und beeinflusst die soziale Bindung. Das Schenken bewegt positive Gefühle bei den Schenkenden und den Beschenkten. Dabei zeigt man seine Liebe und Anerkennung füreinander.
Glückliche Menschen neigen dazu mehr zu geben und in allgemeinen positiv zu denken. Durch unsere Freude verkörpern die Strahlung des Reich Gottes auf Erden.
Eine Studie der Harvard Business School (2) stellte fest, dass „Glückliche Menschen mehr geben als unglückliche Menschen und dass das Geben tatsächlich zu mehr Glück führt und dass diese beiden Beziehungen in einer kreisförmigen Weise funktionieren können“. „Altruismus“ ist in diesem Zusammenhang ein wichtiges Stichwort.
António da Cunha Duarte Justo
Pegadas do Tempo
(1) Das Geburt Jesus: http://www.weihnachten-ist-geburtstag.de/weihnachten-ist-geburtstag/weihnachten/
(2) Studie: http://www.hbs.edu/faculty/Publication%20Files/10-012_0350a55d-585b-419d-89e7-91833a612fb5.pdf
[…] https://antoniojusto.wordpress.com/2019/12/08/gott-schenkt-sich-aus-liebe-den-menschen-und-die-mensc… […]