Die Republik Mali, eine ehemalige französische Kolonie mit 20 Millionen Einwohnern (2021), von denen 80 % sunnitische Muslime und 10 % Christen sind, befindet sich in einer sehr angespannten Sicherheitslage…
Mali ist ein Transitland für afrikanische Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa. Die Terrorgruppen Islamischer Staat und Al-Qaida und ihre verschiedenen Ableger sind auch in Mali sehr aktiv.
Der Westen will geopolitisch wichtige Regionen für sich verteidigen und die Feinde der Demokratie verdrängen. In Mali ist zum einen der islamische Terrorismus am Werk, zum anderen ist die Militärjunta mit der russischen Söldnergruppe „Wagner“ verbündet. Dies erinnert bereits an die parallele Aktion der ukrainischen Fahnenschwenker gegen Russland.
Der Westen hat bereits begonnen, sich aus Mali zurückzuziehen; die Franzosen haben nach neun Jahren ihre Soldaten aus der Anti-Terror-Operation in Mali abgezogen, wollen aber in der Sahelzone engagiert bleiben. Am vergangenen Freitag hat auch die Bundeswehr ihren Einsatz in Mali bis auf weiteres ausgesetzt…
Das Argument, dass die Stabilität in Nordafrika zur Sicherheit Europas beiträgt, ist die Begründung für die Beteiligung der Bundeswehr an der UN-Mission in Mali, wie sie in der NATO-Doktrin befürwortet wird.
Der Westen steht nun vor einer Niederlage in Mali, die dem ähnelt, was mit den Taliban in Afghanistan geschah…
Neben dem Kampf gegen die Islamisten sind China und Russland bereit, ihren Einfluss in Mali geltend zu machen…
Europa zahlt den Preis für seinen Imperialismus und die Fehler, die die USA begannen, als sie den islamischen Terrorismus militarisierten, um den Kommunismus in Afghanistan zu bekämpfen.
António da Cunha Duarte Justo
Vollständiger Text und Anmerkung in Pegadas do Tempo, https://antonio-justo.eu/?p=7801