Europawahl: Klatsche für die Koalition

Die Gesellschaft spaltet sich immer mehr, weil sich ein Tel der Bevölkerung als Bewahrer der Demokratie darstellt, und diejenigen, die nicht radikal, sondern nur anderer Meinung sind, als undemokratisch diffamiert, weshalb letztere in eine noch größere Opposition geraten.

Es ist kein Wunder, dass die wahren Verlierer der Wahlen die Ampel-Regierung und die Presse sind. Wähler haben verstanden, dass Probleme nicht dadurch gelöst werden, indem man Vielfalt und Offenheit nach außen propagiert, nach innen jedoch nur eine Einheitsmeinung gilt.

Die Kriegstreiberei und das Ignorieren des Islamismus wurden abgestraft. Während Macron die Konsequenzen seiner Niederlage zieht und ehrenhaft Neuwahlen für das Parlament ausruft, während Belgiens Premierminister aus der Regierung scheidet, bleibt in Deutschland alles beim Alten.

Zu wünschen wäre, dass die Presse endlich ihrem Auftrag, neutrale und objektive Berichterstattung zu erbringen, gerecht wird und sich nicht als Sprachorgan der Regierung versteht, so als lebten wir in einem autoritären Staat.  Eine zunehmend mündige Bürgergesellschaft verdient eine ehrliche und keine gefärbte Berichterstattung! Sie muss differenzierter und rational ausgerichtet werden und sich somit mehr von postfaktischen Informationen distanzieren. Auf diese Weise würden die Medien weniger an die Obrigkeit, als vielmehr an die Wähler gebunden sein und so zu einer demokratischeren Gesellschaft beitragen. Oder wird eine kritische politische Betrachtungsweise nur noch den Kabarettisten überlassen?

António da Cunha Duarte Justo

Kassel, 10.06.2024

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